Tagesschau

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+++ Kaum ist der Q2 auf dem Markt, arbeitet AUDI ’s kürzlich umbenannte Sportabteilung bereits an einer scharfen Hochleistungsversion. Das Topmodell SQ2 könnte noch Ende 2017 auf den Markt kommen; vermutlich mit mehr als 300 PS! Aktuell setzt Audi dem Q2 bei 190 PS die Grenze. Das soll sich mit dem neuen SQ2 ändern. Das Topmodell bekommt sehr wahrscheinlich den 2,0 Liter Vierzylinder aus dem Audi S3. Ob Audi die vollen 310 PS auch für den SQ2 freigibt, ist nicht sicher, aber durchaus denkbar. In Verbindung mit dem gesetzten Quattro Antrieb und der optionalen S-tronic dürfte die 100-km/h Marke in rund 5 Sekunden fallen. Natürlich müssen auch Bremse und Fahrwerk an die Leistung angepasst werden. Damit der SQ2 auch nach ordentlich Power aussieht, bekommt das Topmodell größere Lufteinlässe und einen SQ2 Schriftzug an der Front. Die Radhäuser sind leicht ausgestellt, um Platz für größere Felgen zu schaffen, und am Heck des Kompakt-SUVs wird es 4 Auspuffrohre und einen angedeuteten Diffusor geben. Wahrscheinlich ist auch, dass der SQ2 die bekannten typischen Aluminium Außenspiegel anderer SQ Modelle übernimmt. Da Audi schon mit quasi ungetarnten Erlkönigen auf dem Nürburgring unterwegs ist, gehe ich davon aus, dass der SQ2 Ende 2017 vorgestellt wird. Der Holländische Preis dürfte bei rund 55.000 Euro liegen. Ob ein noch stärkerer RS Q2 folgt, ist unsicher: für den Fünfzylinder-Turbo aus dem RS 3 könnte es unter der Haube des kompakten Q2 jedenfalls sehr eng werden. +++

+++ Im Kampf gegen Luftverschmutzung und Protz erhebt CHINA eine Sondersteuer von 10 Prozent auf Luxusautos. Dadurch solle die Verschwendung von Geld eingedämmt werden, teilte das Finanzministerium mit. Die Steuer gelte für Fahrzeuge ab einem Preis von 1,3 Millionen Yuan (rund 178.000 Euro). Davon betroffen sein dürften unter anderem die Luxusmodelle der Autobauer BMW, Daimler und Audi, die das Premiumsegment des chinesischen Automarktes dominieren, sowie Nobelkarossen von Ferrari, Aston Martin und Rolls-Royce. Analysten und Vertreter von Autokonzernen rechneten mit nur begrenzten Auswirkungen auf die Unternehmen. “Der Großteil unseres Geschäftes wird nicht betroffen sein”, sagte ein Sprecher einer BMW Niederlassung in Peking. Nur “ein kleiner Teil” der Autos, die BMW in China verkaufe, koste mehr als 1,3 Millionen Yuan. Die chinesische Führung, allen voran Präsident Xi Jinping, geht seit einigen Jahren gegen allzu großen Protz der Reichen vor. Auf den Verkauf von Luxusgütern wie Edel-Spirituosen und teure Handtaschen hat sich das bereits ausgewirkt. Die Steuer auf Nobelkarossen dürfte zwar nur die Superreichen in der Volksrepublik treffen. Doch ist sie ein weiteres Zeichen dafür, dass der kommunistischen Führung die Zurschaustellung von Reichtum ein Dorn im Auge ist. +++

+++ FORD Europachef Jim Farley hat einen Fahrradreifen in der Hand. Dieser Fahrradreifen sei eine Idee der Mitarbeiter, sagt er. Sie haben ihn an eine Maschine angeschlossen, damit er automatisch den Kofferraum von jedem Auto schließen kann, das in Köln vom Band läuft. Was vorher noch von Menschen übernommen wurde, macht nun der Reifen. Clever, findet Farley. Nicht nur wegen dieser guten Ideen arbeite das Ford Werk in Köln effizienter als alle anderen in Europa. Das muss es auch. Denn hier in Köln Niehl wird seit 1979 der Kleinwagen Fiesta gebaut. Und gerade in diesem Segment wird besonders knapp kalkuliert. Selbst die deutschen Premiumhersteller haben weite Teile der Produktion ihrer kleinen Modelle darum Richtung Osten verlagert. Ein Umstand, den auch Mutterkonzern Ford immer wieder unterschwellig einbrachte, als in Niehl darüber verhandelt wurde, ob der Fiesta weiter am Standort gebaut werden kann. Immer wieder wurden auch Gerüchte über eine Verlagerung der Produktion nach Osteuropa kolportiert. Am Ende blieb man Köln treu und investierte in den vergangenen Jahren sogar 600 Millionen Euro, um das Werk in Niehl zukunftsfähig zu machen. Der Fiesta kann in seiner Bedeutung für das Kölner Werk kaum unterschätzt werden. Von den rund 18.500 Beschäftigten in den Ford-Werken hängen 4.000 Arbeitsplätze direkt am Fiesta. Auch deswegen sitzt Köln Bürgermeisterin Henriette Reker in der ersten Reihe. Auch für den Konzern ist das Modell ein unbestreitbarer Erfolg. Mit allein 315.000 verkauften Exemplaren war selbst der auslaufende Vorgänger im vergangenen Jahr die Nummer eins in seinem Segment. Über alle Modellreihen hinweg wurde der Fiesta 40 Millionen Mal verkauft. Die achte Generation soll an diese Erfolge anknüpfen. Da wundert es nicht, dass Ford für die Präsentation groß auffährt. Im Werk Köln-Niehl hat man die gesamte Halle, in der früher die V6 Motoren gefertigt wurden, freigeräumt, um dem Kleinen eine große Bühne zu bereiten. Oder gleich mehrere Bühnen, die über hunderte Meter zwischen den Tischen hervor ragen. Ganze 2500 Zuschauer aus ganz Europa haben die Kölner zur Premierenfeier eingeladen. Ford Konzernchef Mark Fields ist extra aus den USA eingeflogen. Tatsächlich wird die Premiere des Fiestas außerordentlich amerikanisch in Szene gesetzt. Der Abend steht unter dem Firmenmotto ‘Go Further’, was Ford im Deutschen mit “Eine Idee weiter” übersetzt. Vermutlich, weil die wörtliche Übersetzung ‘Geh weiter’ an Autohäusern so unfreundlich wirken würde. Die Show beginnt mit einer emotionalen Rede einer junge Ford Mitarbeiterin, die ahnen lässt, dass an diesem Abend nicht nur das ortsübliche Kölsch, sondern auch eine gehörige Portion amerikanischer Pathos serviert werden wird. Eine Familie aus Italien, die seit der ersten Generation Fiesta fährt, bekommt einen eigenen Auftritt. Ingenieure, Rennfahrer und Kunden erzählen in Einspielfilmen, warum sie Ford so mögen. Der amerikanische Konzern, dem der Ruf vorauseilt, manchmal etwas zu stark auf Effizienz getrimmt zu sein, gibt sich an diesem Abend familiär. Darüber hinaus macht Europachef Farley mit den jüngsten Zahlen in Europa gute Stimmung. „Vor 4 Jahren haben wir ein schlankeres, intelligenteres Geschäftsmodell für Europa mit einer Vielzahl an neuen Modellen und Technologien angekündigt”, sagt er. Denn die einst defizitäre Europa-Tochter will das Jahr mit einem Überschuss von einer Milliarde Dollar abschließen. Auch das ist ein Anlass zu feiern. Und Autos gibt es natürlich auch zu sehen: vom GT40, der einst für Ford in beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann bis hin zu einer Sonderedition des Mustangs, namens Black Shadow. Doch all die Sportwagen, Transporter und SUV sind nur das Rahmenprogramm für den Star des Abends, den Ford gleich in vierfacher Ausführung präsentiert. “Der Fiesta ist wieder einmal der beste Kleinwagen der Welt”, jubelt Ford Chef Fields. Dann rollen die Varianten unter Konfettiregen in die Halle. Neben der einfachen Version soll der Fiesta erstmals auch in der Topausstattung Vignale erhältlich sein, und wieder als besonders leistungsstarkes ST-Modell. Ganz neu ist Variante Active, die ein wenig geländegängiger daherkommt als der normale Fiesta. Mit einer Dachreling und etwas mehr Abstand zum Boden kriegt der Kleine ein paar SUV-Gene verpflanzt. Und auch der erfolgreichen Ecoboost-Dreizylinder bekommt nun eine variable Zylinderabschaltung, die ihn noch sparsamer machen soll. Insgesamt ist der neue Fiesta aber das, was ihn seit Jahren so erfolgreich macht: Ein solider Kleinwagen, bei dem das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, der aber optisch nicht aus Rahmen fällt. Neu sind vor allem die vernetzten Systeme im Inneren. Das Multimedia-System ist neu, mit dabei ist die Sprachsteuerung Sync 3, mit der sich beispielsweise der Musikdienst Spotify steuern lässt. Außerdem können die Sensoren bis zu 130 Meter voraus eventuelle Hindernisse erkennen. Diese Technologie soll der Schluss sein, um die Spitzenposition im Segment zu verteidigen. Mitte 2017 soll der Fiesta auf den Markt kommen, damit die Fiesta in Köln noch weitergehen kann. Eine Idee weiter. +++

+++ Mit dem neuen Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit (TFS) hat MERCEDES in Sindelfingen das wohl modernste Crashtest-Zentrum der Welt eröffnet. In einer Halle größer als ein Fußballfeld sollen jährlich 900 Crashtests gefahren werden. Mit einer Investitionssumme im dreistelligen Millionenbereich hat sich Daimler in Sachen Sicherheitstechnik für die Zukunft aufgestellt. Das neue Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit (TFS) in Sindelfingen dürfte das modernste Crashtest-Zentrum der Welt sein. Zwar übernehmen moderne Assistenzsysteme in Zukunft einen großen Part bei der Crashvermeidung, solange aber noch zahlreiche Fahrzeuge verschiedener Generationen unterwegs sind, hat auch das Thema passive Sicherheit weiter hohe Relevanz und nimmt so einen wichtigen Aspekt bei der Fahrzeugentwicklung ein. Die neue Anlage in Sindelfingen zeigt sich für alle Anforderungen gerüstet. Das flexible, effiziente Crashbahnkonzept bietet nicht nur die M&o uml;glichkeit klassischer Crashtests, sondern schafft auch die Voraussetzungen für ganz neue Versuchsanordnungen: Fahrzeug-Fahrzeug-Kollisionen (Car2Car) unter allen Winkeln, die Evaluierung von Pre-Safe, automatisiert gefahrene Manöver mit anschließendem Crash, Crashtests mit Lkw. Insgesamt sind rund 70 verschiedene Crashtest-Konfigurationen möglich. Hinzu kommen das Schlittenprüffeld zur Erprobung von Komponenten und neue Methoden zur Vermessung der Fahrzeuge vor und nach dem Crash. Die längste Crashbahn über 200 meter. Insgesamt sind fünf Crashblöcke vorhanden, wovon einer im Raum flexibel verfahrbar und ein weiterer um die Hochachse drehbar ist. Zusammen mit einem mobilen Trennwandsystem ermöglicht die Anlage den gleichzeitigen und unabhängigen Betrieb von bis zu vier Crashbahnen. Dank des neuen Betriebskonzepts und des flexiblen Anlagenlayouts können im Jahr rund 900 Crashtests durchgeführt werden. Hinzu kommen etwa 1.700 Schlittenversuche pro Jahr. Der Neubau des Technologiezentrums Fahrzeugsicherheit (TFS) kostete einen dreistelligen Millionenbetrag. Erste Vorplanungen begannen bereits vor über zehn Jahren, der Baubeginn war im Herbst 2013, Richtfest wurde am 12. Mai 2015 gefeiert, der erste produktive Crashtest wurde am 30. September 2016 durchgeführt. Die Herausforderungen bestanden unter anderem darin, dass in der großen Crashtesthalle keine Säulen stehen durften und der Boden der Crashbahnen extrem eben sein sollte. Zu den baulichen Besonderheiten zählt ebenso die Temperierung mit Hilfe der Abwärme der benachbarten Klimawindkanäle. Die Dimensionen und der Materialeinsatz beim Bau des TFS sind beeindruckend: Der stützenfrei überdachte Teil der Crashhalle ist mit 90 Metern mal 90 Metern deutlich größer als die Fläche eines Fußballplatzes. Verbaut wurden insgesamt über 7.000 Tonnen Stahl. Und der Einsatz von insgesamt 36.000 m³ Beton lässt sich illustrieren mit einer rund 40 Kilometer langen Schlange von Betonmischer-Fahrzeugen. Mehr als 200 Meter misst die längste Anlaufbahn von Crashblock zu Crashblock. Für die exakte Durchführung der Versuche ist eine extreme Ebenheit des Bodens erforderlich. In einem Streifen von ±4 Meter um die Mitte der Crashbahnen beträgt die Toleranz ±2 mm/m, auf die gesamte Bahnlänge sind es ±5 mm/100 m. Die Bodenplatte ruht auf ca. 500 Betonsäulen, die bis zu 18 m tief in den Boden reichen. Sie wird ähnlich einer Fußbodenheizung temperiert, um die geforderte Temperaturkonstanz in der Halle sicherzustellen. +++

+++ Der angeschlagene japanische Autobauer MITSUBISHI will die Bezahlung seiner Topmanager kräftig erhöhen. Vorstandsmitglieder sollen künftig bis zu zwei Milliarden Yen (16,6 Millionen Euro) im Jahr statt bisher 960 Millionen Yen bekommen können, wie aus einer am Donnerstag bekannt gewordenen Mitteilung des Konzerns zur Hauptversammlung am 14. Dezember hervorgeht. Darüber hinaus soll es möglich sein, den Vorständen pro Jahr Aktienoptionen bis zu einem Wert von einer Milliarde Yen anzubieten. “Wir müssen attraktiv sein für talentierte Leute innerhalb und außerhalb der Branche”, sagte Mitsubishi Sprecher Maki Furukawa der Nachrichtenagentur AFP zu der geplanten Anhebung. Er betonte, die neuen Summen seien Maximalwerte – die tatsächliche Bezahlung der Führungsriege könne auch niedriger ausfallen. Mitsubishi hatte im April zugegeben, Tests zum Kraftstoffverbrauch geschön t zu haben. Betroffen von den manipulierten Verbrauchsangaben sind fast alle Modelle, die seit 1991 in Japan verkauft wurden. Wegen des Skandals rechnet Mitsubishi im Geschäftsjahr 2016/2017 mit dem ersten Verlust seit acht Jahren. Zugleich bereitet der Konzern einen Führungswechsel vor: Der Vorstandschef der französisch-japanischen Gruppe Renault-Nissan, Carlos Ghosn, soll bei der Hauptversammlung Mitte Dezember den Chefposten übernehmen. Der bisherige Mitsubishi-Chef Osamu Masuko bleibt den Plänen zufolge als Konzernpräsident an Bord. +++

+++ Alle Welt erwartete einen Vergleich bei den 3,0 Liter Dieselmotoren. Doch Richter Charles Breyer verschob nur wenige Stunden vorher den Gerichtstermin. Ein ungewöhnliches Vorgehen: “Außer Spesen nichts gewesen”, kommentierte Joe Rice, der als Anwalt die geschädigten Verbraucher vertritt. Anlass für die Verzögerung sind laut Richter Breyer “fortwährende Verhandlungen” zwischen den Parteien unter Aufsicht von Chefschlichter Robert Müller. Anscheinend können sich Volkswagen, US Behörden und die Chefanwälte der Verbraucher nicht auf eine technische und finanzielle Lösung der Abgasaffäre einigen. Breyer gibt sich aber zuversichtlich, dass bis zum neuen Termin am 16. Dezember eine “Lösung für die ausstehenden Probleme” gefunden werden kann. Konkret geht es um rund 80.000 Volkswagen Touareg, PORSCHE Cayenne oder Audi Q5, Q7 und A8, die sich mit Dieselmotoren auf amerikanischen Straßen bewegen. Anders als beim 2,0 Liter-Hubraum ist bei ihnen eine technische Lösung vor allem bei neueren Fahrzeugen einfacher durchführbar. Nach der Vorstellung von Volkswagen reichen bei rund 60.000 Fahrzeugen simple Änderungen wie eine neue Software. Die restlichen 20.000 Autos will der Konzern zurücknehmen. Dabei geht es um viel Geld für den Autohersteller: Eine Reparatur ist preiswerter als ein Rückkauf. Deshalb ist der Autohersteller stark daran interessiert, eine technische Lösung durchzusetzen. Müssen die Wolfsburger nur 20.000 statt 80.000 Fahrzeuge zurücknehmen, bewegt sich die Gesamtsumme für Volkswagen inklusive Strafzahlungen und Rücknahmekosten wohl im niedrigen einstelligen Milliarden-Dollar-Bereich. Ein Vergleich bei den 3,0 Liter-Motoren in den USA würde enormen Druck von Audi-Chef Rupert Stadler nehmen. Der Manager war zuletzt wegen neuer Vorwürfe intern wieder stärker in die Kritik geraten. Audi ist im Volkswagen Konzern für die Entwicklung von großen Motoren mit drei Litern Hubraum zuständig. Die Volkswagen Tochter hatte vergangenes Jahr zugegeben, eine nach US-Recht als illegal geltende Software bei Sechszylinder Diesel Motoren mit 3,0 Litern Hubraum eingebaut zu haben, um die Abgaswerte zu manipulieren. Zu Ende ist die Misere von Volkswagen in den USA noch nicht. Der amerikanische Kongress hat eine Ausschusssitzung einberufen, um die Umweltbehörde EPA wegen des Vergleichs bei 2,0 Liter Dieselmotoren kritisch zu befragen. Nach Ansicht einiger Abgeordneter verschafft sich Volkswagen mit dem Kompromiss “einen unfairen Wettbewerbsvorteil”. Volkswagen muss bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,8 Milliarden Euro) zahlen, Teil der Strafe sind 2 Milliarden Dollar, die es in Elektroautos zu investieren soll. Beispielsweise kann Volkswagen damit ein Netzwerk von Auflade-Stationen für sich aufbauen und sich somit die Grundlage für eine nach 2020 geplante ‘Elektrifizierung Amerikas’ mit zahlreichen Elektroautomodellen verschaffen. Weiter anhängig ist eine strafrechtliche Untersuchung der US-Justizbehörde. Nach Ansicht von Experten könnte sie noch vor dem Regierungswechsel Anfang nächsten Jahres abgeschlossen werden und eine weitere Milliarden-Strafzahlung für Volkswagen bedeuten. +++

+++ Die Führung von VOLKSWAGEN hat den ‘Zukunftspakt’ mit der Kappung Zehntausender Stellen in den nächsten Jahren vor der Belegschaft verteidigt. Konzernchef Matthias Müller, Betriebsratschef Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erläuterten am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung im Wolfsburger Stammwerk die massiven Kürzungen, die zugleich Mittel für E-Autos, neue Technologien und Dienstleistungen freisetzen sollen. Müller sagte bei der nicht öffentlichen Veranstaltung, Ziel sei es, die Marke Volkswagen “effizienter, produktiver und wettbewerbsfähiger” zu machen. Das anfangs zwischen Management und Betriebsrat umstrittene, über Monate verhandelte Konzept hatten beide Seiten vor zwei Wochen vorgelegt. Nun erfuhren etwa 20.000 Mitarbeiter weitere Einzelheiten. Osterloh versuchte, Sorgen bei den Beschäftigten zu mildern. “Der Zukunftsp akt ist ein wichtiges Signal für den Standort Deutschland und für die Zukunft unserer Werke”, sagte er laut Redemanuskript. Das Programm enthalte vor allem wichtige Schritte zum Ausbau der Elektromobilität: “Wir haben die Produktion von zwei Elektrofahrzeugen in die deutschen Werke geholt. Und der erste rein elektrische SUV der Marke Volkswagen kommt ab 2020 aus Wolfsburg”. Der Pakt sieht unter anderem vor, dass bis zum Jahr 2025 an den deutschen Volkswagen Standorten bis zu 23.000 und weltweit bis zu 30.000 Jobs wegfallen. Der Autobauer will dies ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen; etwa über eine stärkere Nutzung von Altersteilzeit. Der Betriebsratschef forderte, erste Beschäftigte sollten schon nach dem Jahreswechsel “Angebote bekommen, wie und wann sie in die Altersteilzeit gehen können”. Personalvorstand Karlheinz Blessing warb um Verständnis für den Jobabbau, der gleichzeitig Perspektiven in neuen Feldern schaffe: “Nutzen Sie Qualifizierungsangebote”. Zur Altersteilzeit seien ersten Mitarbeitergespräche im Januar geplant. Viele Leiharbeitnehmer müssen allerdings gehen. Parallel dazu will Volkswagen viel Geld in die Elektromobilität und den Ausbau neuer Dienstleistungen stecken. Es werden zudem 9000 Stellen geschaffen, so dass sich der Netto-Abbau in Deutschland unterm Strich auf 14.000 Arbeitsplätze verringert. Der ‘Zukunftspakt’ gilt als finanzieller Balanceakt, weil ungeachtet der hohen Investitionen auch die weitere Bewältigung des Diesel-Skandals Milliardensummen bindet. Der genaue Umfang der Kürzungen ist noch unklar, ebenso die genaue Verteilung auf die Standorte. Osterloh meinte mit Blick auf E-Autos und Batterietechnik, es gebe inzwischen jedoch einen “konkreten Plan, wo in Deutschland entwickelt und gefertigt werden soll”. +++

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