Tagesschau

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+++ AUDI Chef Rupert Stadler ändert die Strategie: Wichtige Modelle werden künftig nicht mehr alleine entwickelt, sondern mit Porsche, Bentley und vielleicht sogar Volkswagen. Bislang war es der Stolz der Audi Techniker, möglichst viele Modellreihen selbst zu entwickeln. So ist der neue A8 eine Eigenentwicklung, während parallel dazu die Konzernmarken Porsche und Bentley eigene Spitzenmodelle konstruierten. Audi Chef Rupert Stadler will das ändern. Die nächste Generation des A8 wird auf Basis eines gemeinsamen Baukastens mit Porsche und Bentley entstehen. Das Top-Modell soll ein Elektrofahrzeug werden. Die engere Zusammenarbeit soll auch auf weitere Modellreihen ausgeweitet werden. Falls Audis Sportwagen R8 überhaupt noch einen Nachfolger erhält, dann auf Basis des Porsche 911. Geprüft wird auch, ob der nächste A4 auf dem Baukasten des Volkswagen Passat entsteht. Sparen will Stadler auch bei anderen Investitionen. So wird der Bau eines neuen Windkanals und einer neuen Crashtest-Anlage verschoben. +++

+++ Der Chef des Autokonzerns DAIMLER, Dieter Zetsche, hält trotz Kritik von Parteilinken an seinem geplanten Auftritt auf dem kommenden Grünen-Parteitag fest. “Ich werde aber nicht zu dem Parteitag fahren im dem Irrglauben, ich könne dort bekehren oder gar extreme Positionen ins Gegenteil verkehren”, sagte der Manager am Dienstagabend vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Parteichef Cem Özdemir hatte Zetsche zu dem Parteitreffen in Stuttgart eingeladen. Die Einladung kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: Der Bundesrat hat gerade die EU aufgefordert zu prüfen, ob ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos zugelassen werden können. “Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Da ist es gut, wenn Vorschläge auch extreme Positionen einnehmen können”, sagte Zetsche. Er wolle jedoch Elektroautos nicht durch Verbote von Verbrennungsmotoren, sondern durch wirtschaftliche Vorteile am Markt durchsetzen. Dazu wolle Daimler die elektrischen Antriebe so günstig machen, dass sie wirtschaftlicher als klassische Motoren seien. “Es hat mit unserer Marktwirtschaft relativ wenig zu tun, Kundenverhalten und Herstellung vorzugeben”, kritisierte er den Vorstoß, der auch bei Teilen der Grünen auf Kritik stoße. Zugleich lobte er die Partei. Der Einfluss der Grünen auf die Bundespolitik in den vergangenen Jahrzehnten habe “mit Sicherheit der Bundesrepublik gut getan”, sagte der Manager. Er betonte, Daimler wolle bei Elektro-Mobilität einer der führenden Anbieter werden. Zetsche hat seinem Konzern dazu ein eigenes E-Auto-Programm verordnet: Bis 2025 sollen zehn elektrische Modelle im Angebot sein. Bis zu einem Viertel des Daimler-Absatzes könne dann elektrisch sein, meinte Zetsche. In den Jahren 2020 bis 2025 werde der Preis für die Antriebe auf ein wettbewerbsfähiges Niveau sinken, sagte er. Die größte Kohlendioxid-Einsparung werde jedoch zunächst noch von mehr Effizienz bei klassischen Antrieben ausgehen. “Wir können die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren nicht einstellen”, sagte er. Staatsbeihilfen zur Entwicklung von E-Motoren lehnte er ab. Allerdings sei die beschlossene Förderung der Lade-Infrastruktur mit 300 Millionen Euro sowie eine gesetzliche Regelung der Rahmenbedingungen sinnvoll. Zur wenig genutzten Prämie beim Kauf von E-Autos sagte Zetsche, diese mache offensichtlich keinen Unt erschied. Allerdings fielen ja auch kaum Kosten an, wenn nur wenige diese Förderung in Anspruch nehmen. Zetsche sagte, Daimler wolle zugleich die Entwicklung von selbstfahrenden Autos vorantreiben. “Wir wissen aber auch, dass Google zum Beispiel schon weiter ist”. Daimler müsse dabei darauf achten, eine eigene Kundenbeziehung zu haben, um nicht wie der Apple-Zulieferer Foxconn ohne eigene starke Marke zu enden. Apple forsche zwar auch zum Thema Mobilität, hat aber wohl kein klares Ziel. “Apple weiß heute noch nicht, was sie mit Autos machen wollen, obwohl sie größere Ressourcen einsetzen”, mutmaßte Zetsche. +++

+++ Mehr ELEKTRO-Autos verändern nicht nur das Straßenbild, sondern auch die Produktion in der Branche. Über das Wie sind sich die Unternehmen uneins. Das Ausmaß des Wandels weg vom Verbrennungsmotor und hin zum Elektroantrieb lässt sich mit einem Blick unter die Haube erkennen. Ein Verbrennungsmotor besteht heutzutage aus rund 5 Mal mehr Teilen als ein Elektromotor. Je größer der Anteil der Elektroautos am Absatz eines Herstellers, desto weniger Teile muss er selbst entwickeln oder sich zuliefern lassen. Und dieser Anteil wird künftig steigen, sagen Fachleute. Laut der Unternehmensberatung PWC soll im Jahr 2030 jedes dritte neue Fahrzeug in der Europäischen Union elektrisch angetrieben sein. Diese Entwicklung wird sich auf die Beschäftigung in der Autobranche auswirken. Davon geht zum Beispiel der VW-Gesamtbetriebsratchef Bernd Osterloh aus. Er rechnet damit, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre zwischen 15.000 und 25.0 00 mit Verbrennungsmotoren verbundene Arbeitsplätze wegfallen könnten. Gleichzeitig würden neue Arbeitsplätze geschaffen, zum Beispiel in der Software-Entwicklung, sagte Osterloh dem Handelsblatt. Was unter dem Strich steht, ließ er offen. Beim Münchener Autohersteller BMW entwickelt sich die Zahl der Arbeitsplätze trotz der zunehmenden Produktion von Elektroautos im Saldo positiv. Der Grund: Neben Verbrennungsmotoren baut BMW immer mehr an der Steckdose ladbare Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge, die gleichzeitig über einen Verbrennungsmotor verfügen. “Wir bauen Kapazitäten in der E-Mobilität auf, ohne bei herkömmlichen Antrieben abzubauen”, sagt ein BMW Sprecher. Der Autohersteller, der seit einigen Jahren sogar ein eigenes Werk in Leipzig für seine beiden Elektroautos i3 und i8 betreibt, hat allein in diesem Jahr 2.200 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt. Nach neusten Zahlen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) beschäftigten die deutschen Autohersteller und Zulieferer im Juli 812.892 Arbeitnehmer; rund 3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und so viele wie seit 1991 nicht mehr. Was die künftige Entwicklung betrifft, gibt sich der Verband optimistisch. “Die Elektromobilität ist, wie die Digitalisierung, Herausforderung und Chance zugleich”, sagt VDA Präsident Matthias Wissmann. Hersteller wie Zulieferer investieren laut Wissmann in großem Umfang in diese neuen Techniken und bauen Wissen in den Sparten Informationstechnik, Sensoren und Batteriesystemtechnik auf. Wie das aussehen kann, zeigt sich in der Volkswagen-Tochtergesellschaft Audi. Dort schwört Gesamtbetriebsrat Peter Mosch die Mitarbeiter auf eine Weiterbildungsoffensive ein. So belegen schon heute Aggregate-Entwickler Fortbildungskurse für Elektromobilität an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Genauso wichtig wird es aus Sicht des Betriebsrats sein, die Belegschaft am Band umzuschulen. Im ungarischen Werk in Györ sind von den 12.000 Mitarbeitern rund die Hälfte im Motorenbau beschäftigt. Bisher ist lediglich das Werk in Brüssel für die Produktion des neuen Elektrofahrzeugs Q6 e-Tron auserkoren, das 2018 auf den Markt kommen soll. Wenn die Serienfertigung beginnt, sollen dort auch die Batterien produziert werden. Die dafür notwendigen Batteriezellen kommen von den koreanischen Lieferanten. Für die Frage der Beschäftigungsentwicklung hängt deshalb auch viel davon ab, ob es künftig eine eigene Batteriefertigung im Volkswagen-Konzern geben wird. Bisher ist lediglich das Werk in Brüssel für die Produktion des neuen Elektrofahrzeugs Q6 e-Tron auserkoren, das 2018 auf den Markt kommen soll. Wenn die Serienfertigung beginnt, sollen dort auch die Batterien produziert werden. Die dafür notwendigen Batteriezellen kommen von den koreanischen Lieferanten. Für die Frage der Beschäftigungsentwicklung hängt deshalb auch viel davon ab, ob es künftig eine eigene Batteriefertigung im Volkswagen-Konzern geben wird. +++

+++ Nach einem neuerlichen Absatzrekord im September hat die Volvo-Schwester GEELY ihre Absatzprognose für 2016 erneut erhöht und geht nun von 700.000 im Gesamtjahr 2016 verkauften Autos aus. Die wie Volvo zur Geely-Holding gehörende chinesische Marke teilte das neue Absatzziel der Börse Hongkong mit. Erst im August hatte Geely seine Prognose von 600.000 auf 660.000 Einheiten erhöht, nach dem neuerlichen Rekord im September hat man nun nochmals 40.000 Einheiten draufgesattelt. Der Autobauer begründete den Schritt neben den starken Verkaufszahlen mit einem hohen Auftragsbestand für den Rest des Jahres. Erreiche die Volvo-Schwester das neue Ziel von 700.000 Einheiten, entspräche das einem Absatzplus von 37 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. Geely gehört in China derzeit zu den Marken mit den höchsten Zuwachsraten. Die Ambitionen der Marke gehen aber über den loaklen Markt hinaus. So hat Geely erst kürzlich angekündigt, in Europa mit der neuen Premium-Marke Lynck & Co antreten zu wollen. Die Fahrzeuge für die neue Marke stammen von der gemeinsam mit Volvo in Göteborg entwickelten CMA-Plattform. Als erstes Auto bringt Geely 2017 ein Kompakt-SUV, Volvo etwa ein Jahr später den XC40. +++

+++ MINI wird ab Ende 2016 den neuen Countryman auf den Markt bringen. Die neue Generation erhält die Frontantriebs Plattform und erstmals auch einen Hybridantrieb. Diese UKL-Plattform (untere Klassen) findet sich bereits beim neuen Mini sowie dem Viertürer und beim BMW 2er Active Tourer sowie dem BMW X1. Der neue Mini Countryman erhält in der Basisausführung den Frontantrieb, als Option wird es den Allradantrieb 4All geben. Zu den weiteren Versionen werden auch wieder die etwas potenteren Derivate Cooper S Countryman und John Cooper Works zählen. Diese werden von einem Zweiliter-Turbo befeuert und sind an eine Sechsgang-Automatik oder ein manuelles Pendant gekoppelt. Die Basisausführung wird vom 1,5-Liter-Dreizylinder angetrieben. Zusätzlich bietet Mini im Countryman noch eine Hybridversion an – die erste in einem Mini. Der Contryman mit Plug-in-Hybrid – wird aus dem BMW 2er übernommen – wird aber erst später erhältlich sein. Die Batterie sitzt unter der Rückbank, der E-Motor an der Hinterachse. Der Hybrid-Mini lässt sich auch rein elektrisch bewegen, mit maximal 125 km/h. Die rein elektrische Reichweite soll 34 Kilometer betragen. Die Ladesteckdose für die Batterie sitzt im linken vorderen Ko tflügel. Das Zusammenspiel zwischen E- und Verbrennungsmotor lässt sich in verschiedenen Modi voreinstellen. Im Hybrid-Cockpit gibt es nur wenige Änderungen. Der Startknopf trägt gelb, den Platz des Drehzahlmessers im Kombiinstrument auf der Lenksäule übernimmt eine Leistungsanzeige. Wenn der neue Mini Countryman Ende 2016 als 2017er Modell in den Handel kommt, wird er größer und zur Abgrenzung bulliger als sein Vorgänger ausfallen. Insgesamt 20 Zentimeter länger wird er ausfallen. Im Inneren erhalten die Passagiere mehr Platz. 4,30 Meter wird der Crossover messen und mit mehr als 460 Liter Kofferraumvolumen daher kommen. Aktuell kommt der Mini Countryman auf 4,109 Meter in der Länge. Neben einer verschiebbaren Sitzbank sorgen neue Features wie Headup-Display, Kollisionswarner, Parkassistent und Verkehrszeichenerkennung für mehr Sicherheit. Der Entwicklungsprozess der Countryman mit Plug-in-Hybrid-Antrieb ist nahezu abgeschlossen. Es war also Zeit für Markenchef Sebastian Mackensen und Baureihenleiter Peter Wolf, in einem seriennahen Erprobungsfahrzeug eine Testrunde zu drehen. “Mit diesem Modell wollen wir Mini-Fans vom Hybrid-Antrieb überzeugen”, sagt Markenchef Sebastian Mackensen, “und wir wollen alle, die schon Hybrid-Erfahrung gesammelt haben, mit Mini-Feeling begeistern”. Im ersten Plug-in-Hybrid-Modell von Mini soll es daher nicht nur um Effizienz, sondern vor allem um Fahrspaß gehen. Und deshalb verspricht uns der Hersteller bereits, dass “Beschleunigung nur eine Facette des Gokart-Feelings ist”. Wir sind … Achtung, Wortwitz … gespannt. Offizielle technische Daten und Werte zu den Fahrleistungen liefert Mini übrigens noch nicht. Da sich der neue Countryman aber die Plattform mit dem BMW 2er Active Tourer teilen wird, und es diesen bereits in Form des 225xe als Plug-in-Hybrid gibt, kann zumindest von ähnlichen Zahlen ausgegangen werden. Heißt: Ein 65-kW-Elektromotor überträgt seine Kraft an die Hinterräder, ein Dreizylinder-Benziner mit 1,5 Liter Hubraum und 136 PS treibt die Vorderräder an. Die Systemleistung wird bei rund 224 PS liegen, das Drehmoment bei 385 Newtonmeter. Im Standardmodus “Auto eDrive” lässt sich der Mini dann bis 80 km/h völlig elektrisch bewegen, im Modus “Max eDrive” bis 125 km/h. Auf der Autobahn kann der dritte eDrive-Modus “Save Battery” den Ladezustand halten, indem nur der Verbrenner den Wagen antreibt. Die elektrische Reichweite wird – wenn wir uns wieder an dem 225xe orientieren – bei etwa 40 Kilometern liegen, der NEFZ-Verbrauch bei zwei Liter Superbenzin sowie 11,8 kWh auf 100 Kilometer. Optisch soll sich das neue Hybrid-Modell übrigens nicht von den konventionell betriebenen Minis unterscheiden. Auf der linken Fahrzeugseite verbirgt sich unter einer Klappe allerdings der Ladeanschluss. Auch im Cockpit wirkt zunächst alles vertraut. Doch der Start-Stop-Schalter ist Gelb statt Rot und im Kombiinstrument ist der Drehzahlmesser durch eine Leistungsanzeige ersetzt worden. Dort kann man beispielsweise ablesen, welche Kraftreserven der Elektromotor bereithält, bevor der Verbrennungsantrieb hinzugeschaltet wird. Wann der lokal emissionsfreie Countryman auf den Markt kommen soll, ist noch nicht bekannt und auch zum Preis hält sich Mini noch bedeckt. Doch auch hier lohnt wieder ein Abgleich mit dem Active-Tourer-Pendant von BMW: Der 225xe schlägt in Die Niederlande mit mindestens 39.800 Euro zu Buche. Beim im Schnitt rund 5.000 Euro günstigeren Countryman rechnen wir deshalb mit einem Plug-in-Basispreis von etwa 35.000 Euro. +++

+++ Der Land Rover Defender ist in Rente. Wer jetzt noch einen echten Geländewagen will, hat den MITSUBISHI Pajero im Blick. Dass er manche Schwäche hat, ist zu verzeihen. Jeder fünfte Neuwagen in Deutschland ist inzwischen ein SUV. Das Segment ist zur zweitwichtigsten Marktgröße nach der Golf-Klasse geworden, die ein gutes Viertel vom Neuwagen-Kuchen abgekommt. Unter den geliebten SUV sind auch noch ein paar echte Geländewagen zu finden, die mehr können, als nur einen Anhänger von einer nassen Wiese zu ziehen. Doch es sind wenige. Technisch gesehen verfügen einige über das nötige Rüstzeug (ein Untersetzungsgetriebe, damit mehr Kraft an die Räder kommt), äußerlich sind aber auch sie rundlich geformt wie alle SUV. Kantige Ausnahmen sind die Klassiker Jeep Wrangler, Mercedes-Benz G, Toyota Land Cruiser und auch der Mitsubishi Pajero. Ja, der ist noch auf dem Markt und neu zu kaufen , wenn er auch nicht mehr die Rolle spielt, die er früher einmal hatte. Immerhin hat Mitsubishi in diesem Jahr schon rund 1.650 Pajero abgesetzt. Früher, in den späten achtziger Jahren, als der Geländewagen-Boom noch am Anfang stand, war der 4×4-Mitsubishi mit rund 6.000 Verkäufen im Jahr die Nummer eins in Deutschland in seinem Segment. Noch immer ist der rustikale Japaner in einer kurzen und einer langen Version zu haben. Zwei Drittel der Nachfrage entfällt auf den 4,90 Meter langen Pajero. Zwar ist der Pajero nicht 34 Jahre alt – so lange ist das Modell in Deutschland schon auf dem Markt. Es hat selbstverständlich diverse Generationen und Erneue rungen gegeben, doch sofort beim Einsteigen merkt man, dass der Pajero tatsächlich so altbacken ist, wie er von außen daher kommt. Ich meine, der Innenraum sollte dringend überarbeitet werden. Das Armaturenbrett schwelgt in bestem Hartplastik, die Holzeinlagen wirken aufgesetzt, die analogen Armaturen sitzen in tiefen Höhlen, der Wählhebel für die Automatik ist riesig, links daneben sitzt der Griff für die Handbremse, rechts davon ein kleinerer Hebel für die Wahl der Antriebstechnik. In die Gegenwart führt das Navigationssystem mit 6,1-Zoll-Touchscreen, die Informationsleiste darüber mit veralteter Pixel-Grafik über Verbrauch, Reichweite und einiges mehr ist ein klarer Stilbruch. Einen Startknopf oder auch Start-Stopp gibt es nicht; was aber vor zehn Jahren üblich war an guter Ausstattung, ist an Bord. Also elektrisch verstellbare und wegklappbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vierfach, Klimaanlage, elektrisches Glasschiebedach, Sitzheizung vorn, Zentralverriegelung, Lederbezüge für die Sitze, Tempomat mit Bedientasten am Lenkrad (sowie fürs Radio und fürs Telefon). Platz ist im Pajero in Hülle und Fülle, drei Sitzreihen sind Grundausstattung. Die letzte Reihe lässt sich platzsparend wegklappen, der Kofferraum als Fünfsitzer ist mit 663 Liter Volumen wahrlich fürstlich, Gleiches gilt für die Beinfreiheit in der zweiten Reihe. Auch für den kleinen Umzug taugt der Pajero. Fast 1800 Liter beträgt das maximale Ladevolumen, die Laderaumlänge als Zweisitzer beläuft sich auf topfebene 1,50 Meter. Schade, dass sich die zusammengefaltete und senkrecht gestellte, zweigeteilte Rückbank nicht ohne weiteres herausnehmen lässt. Sie kostet 30 Zentimeter Laderaumtiefe und rund 280 Liter Volumen. Ein echter Siebensitzer ist der Pajero nicht, die dritte Bank oder besser das Bänkchen taugt allenfalls für Kinder. Die sind auch gelenkig genug, um nach hinten zu krabbeln. Die nach rechts schwenkende Hecktür ist in engen Parklücken unpraktisch, ein Hingucker ist das an ihr hängende, schön eingepackte, vollwertige Reserverad. Fahren wir endlich los. Die Zeitreise geht weiter. Der Motor meldet sich knurrig zu Wort, er ist jederzeit gut zu hören. Das kann man mögen. Oder auch nicht. Trotz Servohilfe erfordert das Lenken vor allem beim Losfahren aus Parklück en einen herzhaften Griff. Nur fünf Gänge für eine Automatik sind heute eigentlich nicht mehr üblich, aber es wird sanft geschaltet, da gibt es nichts zu meckern. Bewegen lässt sich der Pajero eher gemütlich. Zum Rasen ist er nicht gedacht, wenn er auch tatsächlich 180 km/h in der Spitze schafft. Bei hohem Tempo gibt es pfeifende Windgeräusche. Das beste Reisetempo sind Tacho 140, dann liegen 2.600 Umdrehungen in der Minute an. Der Motor ist ein dicker Vierylinder-Turbodiesel mit 3,2 Liter Hubraum – es ist nur diesen im Angebot. 190 PS und ein Drehmoment von 441 Newtonmeter bei 2000 Umdrehungen sind eine ausreichende Motorisierung für den leer knapp 2,4 Tonnen wiegenden Pajero. Mehr aber auch nicht. Dass auch der Motor nicht der jüngste ist, zeigen die 11,7 Liter Diesel, die wir im Schnitt auf 100 Kilometer verbraucht haben. Ein 88-Liter-Tank sichert eine hohe Reichweite. Auf der Autobahn zieht der Pajero gemütlich seine Bahn, auf der Landstraße und in der Stadt bekommen die Passagiere so ziemlich jedes Schlagloch mitgeteilt. So war das früher eben in einem Geländewagen. Auch die Seitenneigung in schneller gefahrenen Kurven ist hoch. Die Bremsen erfordern wie die Lenkung einen herzhaften Zuspruch, sie verzögern dann aber ausreichend. Moderne Assistenzsystem dürfen nicht erwartet werden, aber was es gibt ist hilfreich: eine Rückfahrkamera. Und die passive Sicherheit ist mit zweistufig auslösenden Frontairbags, Seitenairbags vorn sowie seitlichen Kopf-Airbags für die ersten beiden Sitzreihen gegeben. Auch ABS und ESP sind an Bord. Der Wagen mag von gestern sein, aber nicht von vorgestern. Und voll auf der Höhe der Zeit ist er mit Blick auf die Allradtechnik. Dafür ist der schon erwähnte kleine Hebel da. Lässt man ihn in ‘2H’, werden nur die Hinterräder angetrieben, das sp art etwas Kraftstoff, sagt Mitsubishi, ohne das genau beziffern zu können. Sobald die Straße nass ist, sollte man auf jeden Fall mit ‘4H’ unterwegs sein. Die Kraft wird dann elektronisch auf alle Räder verteilt. In 2WD rutscht das Heck in Kurven bei Nässe schneller weg, als der Mensch oder die Systeme reagieren können. Fürs Gelände sind die Positionen ‘4HLC’ mit gesperrtem Mitteldifferential oder eben ‘4LLC’ zusätzlich mit Untersetzungsgetriebe. Dann fährt der Pajero wie ein Traktor und zieht im Zweifelsfall auch 35 Tonnen weg. Falls gar nichts mehr geht, lässt sich das Hinterachs-Differential mit Knopfdruck sperren. Dann wird auf die Räder auf jeden Fall die gleiche Kraft ausgeübt, ein durchdrehendes linkes kann das rechte nicht schachmatt setzen. Im Gelände macht dem Pajero kaum einer so schnell etwas vor. Er ist eben noch ein echter Geländegänger, trotz Einzelradaufhängung an allen vier Rädern übrigens. Die Defizite in den anderen Disziplinen, in denen die SUV von heute ihre Punkte machen, nehmen seine Fans gern und bewusst in Kauf. Der Pajero geht noch aufrecht (1,89 Meter hoch) und hat sich von der Mode noch nicht rund machen lassen. Danke dafür. Aber der Innenraum könnte schon moderner werden. +++

+++ Einen Monat lang sonnte sich der Ford Mustang an der Spitze, dann knöpfte ihm der Porsche 911 den ersten Platz bei den KBA-Neuzulassungen wieder ab. Der Markt rutschte kräftig ins Minus. Ich habe die Zahlen vom September. Die SPORTWAGEN zehren von ihrem guten Jahresbeginn. Seither ist der Wurm drin. Im September büßten die Sportwagen bei den Neuzulassungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) erneut ein. Diesmal um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Laut KBA erhielten im September nur 2.580 Sportler ein neues Kennzeichen. Noch können die schnellsten Autos der Zunft aber auf einen positiven Gesamtjahresverlauf (+ 2,5 Prozent) verweisen. In den verbliebenen Monaten müssen die Sportwagen aber wieder anziehen, wenn das Plus stehen bleiben soll. An der Spitze drehte sich das Bild. Der Porsche 911 knöpfte dem Ford Mustang die Führung ab. Der Sportwagen-Klassiker holte sich insgesamt 492 Mal ein neues Kennzeichen ab. Der Mustang kre uzte 401 Mal bei den Zulassungsstellen auf. Mit dem dritten Rang musste sich der Audi TT abfinden. Coupé und Roadster brachten es zusammen auf 317 Neuzulassungen. Das Mercedes E-Klasse Coupé wartet weiter sehnsüchtig auf den Modellwechsel. Im September reichte es nur für die fünfte Position mit 196 Neuzulassungen. Davor schob sich der Mercedes SLK/SLC (246). Die weiteren Plätze innerhalb der Top 10: Porsche Boxster (151), Jaguar F-Type (123), Porsche Cayman (95), Maserati Ghibli (75) und Audi R8 (74). +++

+++ Angeblich will die EU-Kommission eine Art E-Auto STECKDOSEN Pflicht für Neubauten einführen. Häuslebauer müssten dann mit zusätzlichen Kosten rechnen. Schon beim Hausbau soll künftig an eine Auflademöglichkeit für Elektroautos gedacht werden. Die EU-Kommission wolle durchsetzen, dass Einfamilienhäuser und andere kleinere Gebäude mindestens über eine entsprechende Vorverkabelung verfügen müssen. Bei größeren Gebäuden müsse wenigstens einer von 10 Parkplätzen mit einer festen Ladestation ausgestattet sein. Die Kosten belaufen sich laut EU-Kommission auf bis zu 75.000 Euro pro Station, wie es in dem Bericht weiter hieß. Von der Neuregelung betroffen wären Neubauten ebenso wie Sanierungsobjekte. Sie soll demnach spätestens im Jahr 2023 in Kraft treten. Für Halter von Elektroautos wird es demnächst dagegen attraktiver, ein solches Fahrzeug zu besitzen. Sie können zusätzliche Steuervorteile in Anspruch nehmen. Nach dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat das Gesetz zur Förderung der Elektromobilität: Die im Kraftfahrzeugsteuergesetz festgeschriebene 5-jährige Steuerbefreiung für Erstzulassungen reiner Elektrofahrzeuge wird rückwirkend zum 1. Januar 2016 in eine zehnjährige Befreiung umgewandelt. Zudem sollen die vom Arbeitgeber gewährten Vorteile für das Aufladen eines privaten Elektro- oder Hybridelektrofahrzeug im Betrieb von der Steuer befreit werden. Ziel der Neuregelung ist es, mehr Elektroautos auf die Straßen zu bringen. +++

+++ Schließt TESLA die Übernahme von Solarcity wie geplant ab, dann wird der Unternehmensverbund nach Einschätzung eines Analysten über 12 Milliarden Dollar benötigen, um die Fertigungskapazitäten auszubauen. Auf 12,5 Milliarden Dollar schätzt Colin Rush, Senior Analyst der Investmentbank Oppenheimer, die Summe, die Tesla bis 2018 brauchen wird, um seine Fertigungskapazitäten nach der Übernahme des Solarzellenherstellers Solarcity adäquat auszubauen. Das berichtet das Finanzmagazin Barron´s. Erst vergangene Woche hatte Tesla-Chef Elon Musk verkündet, dass der Autohersteller kein weiteres Geld mehr für 2016 brauche. In der aktuellen Erklärung von Rush heißt es: “Wir (Oppenheimer) glauben, dass eine kombinierte Einheit Finanzbedarf in vier Schlüsselbereichen haben wird: Investitionen im stationären Strombereich (in erster Linie Solar) und im Autosegment sowie beim Working Capital und den operativen Leasing-Verpflichtungen”. Der Markt reagierte sofort und ließ heute (14. Oktober) am Morgen die Anteile von Tesla um 1,8% und die von Solarcity um 2,3% fallen. +++

+++ Schon wieder Ärger wegen VOLKSWAGEN: Die EU-Kommission plant angeblich 2 Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und andere EU-Länder im Zusammenhang mit der Abgasaffäre. Das jedenfalls berichtet der Spiegel unter Berufung auf Kommissionsmitarbeiter, die die Verfahren für “hochwahrscheinlich” halten. Deutschland soll demnach gleich in zweierlei Hinsicht gegen EU-Recht verstoßen haben. Der erste: Eine Verordnung aus dem Jahr 2007, die die Euro-5- und Euro-6-Abgasnormen festlegt, verbietet Vorrichtungen zum An- und Abschalten der Abgasreinigung. Mit eben diesen hatte Volkswagen beim Zulassungsverfahren geschummelt. Sie schreibt den EU-Staaten auch vor, für derartige Verstöße Strafen festzulegen und anzuwenden. Nur wenige Länder hielt en sich daran und offenbar will die Kommission daraus nun Konsequenzen ziehen. Haben noch andere Hersteller geschummelt? Der zweite Verstoß über den der Spiegel berichtet: Die Behörde plane ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren, das auch Deutschland beträfe. Im Zuge des Volkswagen-Skandals habe die Behörde die EU-Staaten aufgefordert, zu prüfen, ob außer Volkswagen noch andere Autohersteller Abschalteinrichtungen einsetzen. Deutschland reagierte zwar – doch aus Brüsseler Sicht wohl unzureichend. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte im April erklärt, dass ähnliche Tricks zwar auch bei anderen Herstellern entdeckt wurden. Doch dabei, handele es sich um Maßnahmen zum Motorschutz. Daraufhin soll die EU-Kommission die Herausgabe der Daten verlangt haben, um die Details zu verstehen. Doch angeblich hat die Behörde die Daten bislang nicht erhalten. +++

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