+++ Der Stuttgarter Auto-Hersteller DAIMLER investiert weiter in den Limousinen-Service Blacklane. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag habe Daimler in der jüngsten Finanzierungsrunde seine Beteiligung an dem im Jahr 2011 gegründeten Startup-Unternehmen aus Berlin ausgebaut, teilten beide Firmen an diesem Montag mit. Blacklane zufolge war es die größte Finanzierungsrunde für die junge Firma, über genaue Zahlen sei Stillschweigen vereinbart worden.
Laut der Startup-Datenbank Crunchbase hatte Blacklane bisher 22,5 Millionen Dollar (rund 20 Millionen Euro) von Geldgebern eingesammelt. Die jüngste Kapitalspritze sei darin nicht enthalten, sagte eine Sprecherin. Blacklane will das Geld vor allem zum Ausbau seiner Präsenz in Asien und im Nahen Osten verwenden. Das Unternehmen mit 200 Mitarbeitern vermittelt professionelle Fahrdienste in mehr als 200 Städten und 50 Ländern. Daimler war 2013 dort eingestiegen. +++
+++ Eine kräftige Erholung in Europa und ein robustes Nordamerika-Geschäft haben dem Automobil-Hersteller FIAT CHRYSLER bessere Geschäfte beschert. Der bereinigte Betriebsgewinn sprang in der Zeit von April bis Juni um 16 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro, wie der italienisch-amerikanische Konzern an diesem Mittwoch mitteilte. Einschließlich Rückrufkosten für defekte Airbags des japanischen Herstellers Takata von 414 Millionen Euro sowie Kosten für Kapazitätsverlagerungen in Nordamerika sank das operative Ergebnis um 14 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro. Anleger reagierten zunächst verschnupft: Der Aktienkurs von Fiat Chrysler verlor kräftig an Wert, drehte später aber und gewann deutlich an Wert. Mit ein Grund für den Kursanstieg war nach Ansicht von Analysten, dass Fiat Chrysler die Prognose für das Gesamtjahr wegen des guten ersten Halbjahres angehoben hat. Der Mehrmarkenkonzern erwartet nun einen bereinigten Betriebsgewinn von mehr als 5,5 Milliarden Euro. Davor hatte der Vorstand um Konzernchef Sergio Marchionne eine halbe Milliarde weniger in Aussicht gestellt. Zur Beruhigung der Investoren trug wohl zudem bei, dass Fiat Chrysler die Schulden bis Ende Juni dank der Ausgliederung der Sportwagenschmiede Ferrari um gut eine Milliarde auf 5,5 Milliarden Euro verringerte. Dagegen fiel der Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro weniger ins Gewicht. Analysten hatten hier mehr erwartet. Ebenfalls an diesem Mittwoch hat auch der Konkurrent PSA Peugeot Citroen mitgeteilt, dass er sein Ergebnis verbessert hat. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn sei um knapp ein Drittel auf 1,83 Milliarden Euro geklettert. +++
+++ GENERAL MOTORS China chef Matt Tsien hat sich extrem zuversichtlich zum Marktwachstum in China gezeigt. Die Schwächephase sei überwunden. 2020 rechnet der US-Konzern mit 30 Millionen Neuzulassungen. Die Entwicklung werde aber sehr differenziert verlaufen, sagte Tsien in China gegenüber Reuters. Während der Manager, der seit 2014 die Geschäfte des US-Autobauers auf dem größten Automarkt der Welt leitet, den Auto-Bedarf in den Metropolen als “fast” gesättigt bezeichnete, sieht er in kleineren Städten und ländlichen Regionen weiter hohes Potenzial. Die zunehmende Wachstumsverlagerung ist im Markt bereits angekommen: Gab es im vergangenen Jahr in der zweiten Jahreshälfte durchgängig rückläufige Verkaufszahlen, was ernste Sorgen schürte, die Wachtumsstory in China sei zu Ende, ging es in ländlichen Regionen im Jahr 2015 durchgängig mit zweistelligen Wachstumszahlen nach oben. Diese Entwicklung wird nach Einschätzung Tsiens weiter anhalten. In Summe rechnet er mit einem Anstieg der Neuzulassungen von 24,6 Millionen Einheiten im Jahr 2015 auf 30 Millionen im Jahr 2020. GM sieht er für die Wachstumswelle auf dem Land besser gerüstet als die Konkurrenz. Hauptgrund: bereits im Jahr 2000 hat GM das Drei-Wege-JV GM-SAIC-Wuling gegründet und die Budgetmarke Wuling, damals mit dem Schwerpunkt leichte Nutzfahrzeuge, aus der Taufe gehoben. Inzwischen gibt es unter dem GM-SAIC-Wuling mit Baojun eine weitere Budgetmarke mit dem Schwerpunkt SUV und Familienvans. Wurde GM für diesen Schritt anfangs belächelt, liefern Wuling und Baojun eine fette Erfolgsstory, weil die Marken insbesondere auf dem Land gefragt sind. Inzwischen hat Wuling der GM-Marke Buick den Rang als meistverkaufte Marke der US-Amerikaner abgelaufen. Von 1,8 Millionen im ersten Halbjahr 2016 Autos, die GM mit seinen Joint-Ventures verkauft hat (+5,4%), entfielen 1,01 Millionen auf GM-SAIC-Wuling. +++
+++ Im April 2018 startet die vierte Generation der A-Klasse von MERCEDES. Der Baby-Benz wird geräumiger und praktischer, um in der Golf-Klasse noch mehr zu punkten. Risiko war die Mercedes-Devise beim Generationswechsel von den ersten beiden A-Klassen zur aktuellen Version. Vom Hochsitz zum schnittigen Kompakten. Und das Risiko hat sich ausgezahlt. Der kleinste Mercedes verkauft sich gut. Deshalb ist es gar nicht nötig, die nächste Auflage komplett neu zu erfinden. Viel wichtiger ist es, die Kritikpunkte zu entschärfen. Deshalb wird die neue A-Klasse (Projektnummer W 177) geräumiger und praktischer … und entdeckt den Golf-Platz! Wie die Designer und Techniker das angestellt haben? Die viel später nach hinten abfallende Dachlinie erhöht die Kopffreiheit im Fond und erleichtert den Einstieg. Die künftig geteilten Rückleuchten verbessern in Verbindung mit der breiteren Heckklappe das Beladen. Kameras optimieren die Rundumsicht. Das größere hintere Seitenfenster und die neue Dachkontur lassen den Wagen gestreckter wirken. Von hinten sieht die neue A-Klasse geduckter und bulliger aus, von vorne überrascht sie mit Schlitzaugen-Scheinwerfern und einem Coupé-Grill, dessen Kontur an den bauähnlichen Infiniti Q30 erinnert. Revolutionär ist der Innenraum des kleinsten Benz: Zu den Highlights gehören das Lenkrad mit den zwei Multifunktionstasten, das große Touchpad in der Mittelkonsole als Ersatz für den Comand-Controller und der breite Farbbildschirm, der sich auf Wunsch auch dem Beifahrer öffnet. Das innovative Bedienkonzept kennen wir aus der E-Klasse. Weil der Sechsgang-Handschalter bleibt, behält auch der Automatikwählhebel seinen angestammten Platz. Obwohl die Ausstattungsvielfalt reduziert werden muss, denken die Schwaben über ein AMG-Paket nach Art der Audi-S-Modelle und BMW M Performance nach. Die A-Klasse wird es weiterhin nicht als Dreitürer geben. Der angedachte Einsteiger ist damit ebenso vom Tisch wie das Coupé und der Roadster. So sehen die Palette und der Zeitplan aus: A-Klasse Fünftürer: April 2018, A-Klasse Limousine: Oktober 2018, B-Klasse: Februar 2019, CLA: April 2019, CLA Shooting Brake: Juli 2019, GLB (Crossover): September 2019, GLA: April 2020. Sämtliche Versionen bedienen sich im Teileregal mit dem Kürzel MFA2, der zweiten Generation der modularen Frontantriebsarchitektur. Die ist flexibel genug angelegt, um neben dem Verbrenner alle wesentlichen alternativen Antriebe unterzubringen. Nur die Brennstoffzelle gibt wohl erst 2025 ihren Einstand. Obwohl die Langversion der ersten A-Klasse ein Flop war, sind in Zukunft wieder 2 verschiedene Radstände angesagt; im GLB in Kombination mit 3 Sitzreihen. Eine elektrifizierte B-Klasse hat nach übereinstimmenden Aussagen im Frühjahr der tödliche Blitz getroffen. Stattdessen soll die E-Technik zunächst im teureren ELC auf Basis des GLC eingeführt werden. Im nächsten Schritt darf dann auch Familie A an die Steckdose. Mit Batterien im Bauch will Mercedes nur GLB und GLA anbieten, denn die Hochboden-Varianten bieten deutlich mehr Platz für die Akkus. Ein Leckerbissen ist die optionale elektrifizierte Hinterachse, die mit bis zu 70 kW Leistung und einer emissionsfreien Reichweite von knapp 100 km aufhorchen lässt. Ernst machen will Mercedes auch bei der A-Klasse mit Plug-in. Das Funktionsprinzip hat 3 Komponenten: quer eingebauter Verbrenner, neues Neungang-Doppelkupplungsgetriebe und dazwischen ein Generator mit rund 50 kW. Trotz Fortschritten in Sachen E-Mobilität fahren Benziner und Diesel auch in der nächsten A-Klasse vorweg. Die kleinen 1,5-Liter-Selbstzünder mit 95 und 122 PS werden von Renault zugeliefert. Der 2,2-Liter-Diesel muss einer neu konstruierten 2,0-Liter-Maschine weichen, die mit 163 und 194 PS die Messlatte wieder ein paar kW höher hängt. In Verbindung mit dem bis zu 75 kW starken E-Baustein gibt es so viel Leistung und Drehmoment, dass Allrad Pflicht wird. Ein Dreizylinder ist nicht vorgesehen, wohl aber ein neuer 2,0-Liter-Benziner. Wir erwarten drei Versionen mit 129, 156 und 211 PS. Auch hier kann mit E-Power relativ problemlos aufgerüstet werden. Noch schärfer sind der A 40 AMG mit 306 PS und der A 45 AMG, dessen Sportmotor selbst mit 408 PS nicht ausgereizt ist. In Affalterbach denkt man bereits über einen von 75 auf 115 kW leistungsgesteigerten Performance-Plug-in-Hybriden nach. +++
+++ Die Sommermonate Juli und August sind traditionell schwach in Sachen NEUZULASSUNGEN. So auch im Jahr 2016. Im Juli kamen nur 278.866 Pkw neu auf die Straßen: minus 3,9 %. Auch die Gesamtneuzulassungen tragen im Juli ein negatives Vorzeichen. Mit 327.389 erstmals in den Verkehr gebrachten Kfz liegen sie um 4,3 % unter dem Vorjahr. Das gute erste Halbjahr rettet aber noch die bisherige Jahresbilanz. Bei den Pkw-Neuzulassungen sorgen 2.012.705 Erstzulassungen für ein Plus von 5,4 %, bei den Gesamtneuzulassungen summieren sich 2.363.128 Fahrzeuge auf ein Plus von 5,3 %. Im Juli 2016 wurden minus 0,8 Prozent Benziner (51,1 %) und 7,3 Prozent weniger Diesel-Pkw (47,1 %) zugelassen als im Juli 2015. Bei den Hybrid-Modellen ergab sich allerdings ein Plus von 26,8 %. Der Trend zu alternativen Antrieben ist allerdings einseitig, denn bei den Elektroautos verzeichnet das KBA einen Rückgang um 18,4 %. Zu den am stärksten wachsenden Segmenten zählen im Juli die Utilities (+28,1 %) und SUVs (+18,1 %). Bei den Wohnmobilen (+7,6 %), den Geländewagen (+4,0 %) und den Kleinwagen (+0,9 %) war ebenfalls ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat zu beobachten. Alle anderen Segmente verzeichneten einen Rückgang, wobei dieser im Segment der Oberklasse mit -34,2 Prozent am deutlichsten ausfiel. Fast ausnahmslos Gewinner kennt die bisherige Jahresbilanz. Die fettesten Zuwächse verbuchen Jaguar (+ 87,2 %), Ssangyong (+ 44,1 %) und Honda (+ 42,2 %). Gut dabei sind auch noch Lexus (+ 30,8 %), Alfa Romeo (+ 29,4 %) und Land Rover (+ 25,8 %). Zu den wenigen Verlieren zählen nach 7 Monaten die französische Nobelmarke DS (- 20,2 %), Seat (- 3,5 %), Smart (- 6,1 %), Suzuki (-2,2 %) sowie VW, die um 3,2 % unter Vorjahr liegen. +++
+++ Der neue SEAT Ibiza gibt im Frühjahr 2017 sein Debüt. Wie sein großer Bruder Leon basiert er auf dem “Modularen Querbaukasten”. Der neue Ibiza ist nicht als Dreitürer geplant. Es wird ihn aber als SUV geben. Nach Leon und Ateca erneuert die spanische VW-Tochter Seat ihre restliche Modellpalette. Den Anfang macht auf dem Genfer Autosalon 2017 der neue Ibiza. Er nimmt die Technik des nächsten VW Polo vorweg und basiert wie der Leon auf der sogenannten MQB-Plattform des Volkswagen-Konzerns. Der neue Ibiza wächst auf rund 4,10 Meter Außenlänge und soll so mehr Platz als bisher bieten. Als Motoren sind die bekannten Drei- und Vierzylinder mit einer Leistung von 110 bis 200 PS vorgesehen. Während eine sportliche Cupra-Variante und der Kombi vom Vorstand grünes Licht bekommen haben, steht der Dreitürer auf der Kippe: er verkauft sich beim aktuellen Modell zu schlecht. Dafür soll aber ein SUV auf neuer Ibiza/Polo-Basis kommen. Die Preise für die nächste Generation des spanischen Kleinwagens dürften bei 13.000 Euro beginnen. +++
+++ Um im US-Geschäft richtig punkten zu können, arbeitet VOLKSWAGEN an einem neuen großen SUV-Modell exklusiv für die USA. Der VW Crossblue kommt 2017 und wird in den USA gefertigt. Erstmals darf VW Nordamerika einen Baureihen-Namen selbst entscheiden. In den USA bekommt VW nicht so richtig den Fuß auf den Boden. Immer wieder wird von verfehlter Modellpolitik gesprochen. Was den Wolfsburgern fehlt sind ein Pickup und ein richtiger Volks-SUV. Letzteres Manko wollen die Wolfsburger ab 2017 ausbügeln. Dann soll der VW Crossblue antreten: exklusiv in den USA. Entsprechend darf VW Nordamerika den Namen der Baureihe selbst entscheiden. Normalerweise würde ein Komitee in Deutschland über den globalen Namen mit dem Anfangsbuchstaben ‘T’ entscheiden, der sich an die beiden Modelle Touareg und Tiguan anlehnt, so VW-Nordamerika-Boss Hinrich Woebcken gegenüber der Automotive News. Stattdessen solle das Modell einen “selbstsicheren, einfacher auszusprechenden und amerikanischen Namen erhalten, der nicht mit einem ‘T’ beginne”. Dies ist ein klares Zeichen, dass der Mutterkonzern aus Deutschland die Zügel wie angekündigt lockerer lässt und den einzelnen Regionen mehr Autonomie gewährt. Der Siebensitzer mit drei Sitzreihen baut zwar auf dem MQB auf, wird aber mit seinen knapp 5 Metern den großen Touareg in der Länge deutlich überragen. Optisch dürfte sich der VW Crossblue, der im US-Werk Chattanooga gebaut werden soll, dicht an der 2013 vorgestellten Studie bleiben. Die Formensprache integriert das neue Familiengesicht mit viel Chrom und zitiert reichlich den neuen Passat Variant. Nach dem Dieseldebakel dürfte ein Selbstzünder als Antrieb für den Crossblue ausscheiden. Wahrscheinlicher ist ein großer Benziner wie der rund 300 PS und 440 Nm starke 3,0-Liter-V6 aus dem Phideon oder ein Benzin-Hybridantriebsstrang. Neben Allradversionen dürften auch Varianten mit reinem Vorderradantrieb offeriert werden. Beim Bediensystem wird die jüngste Generation mit Virtual Cockpit, Gestensteuerung und aktuellem Infotainment zum Einsatz kommen. Der VW Crossblue könnte auf der Detroit Motor Show 2017 seine Serien-Premiere feiern; eine Coupé Version ist indes noch nicht entschieden. +++