Tagesschau

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+++ Der ADAC hat seit Bekanntwerden des Volkswagen Abgasskandals seine Kriterien für ABGASTESTS verschärft: Die Regularien sind strenger, auf dem Prüfstand saubere Autos werden bei realen Messungen im Straßenbetrieb nochmals überprüft. Seit September 2015 hat der ADAC nach seinen neuesten Regeln 45 Fahrzeuge auf ihre Umweltverträglichkeit gecheckt. Das Ergebnis: Viele Diesel und Benziner überschreiten die erlaubten Grenzwerte (Stickstoff, Partikel) zum Teil deutlich. Größter NOx-Sünder (Stickstoff) ist der Renault Captur, bei den Benzinern ist der Smart Fortwo mit einem geradezu grotesken Testwert der traurige Spitzenreiter beim Partikelausstoß. Absolutes Schlusslicht im ADAC-Gesamtranking, das neben den Schadstoffemissionen auch den Verbrauch mit einbezieht, ist der SsangYong Korando. Das sauberste Auto ist laut ADAC das Elektroauto BMW i3. Schockierend ist das Messergebnis beim Smart Fortwo: Der kleine Stadtflitzer, baugleich mit dem Renault Twingo, bläst nach ADAC-Messung pro Kilometer an die 8 Billionen Partikel in die Luft. Ursache für diesen extrem schlechten Wert ist laut ADAC die Bauweise mit Heckmotor: “Infolge der erhöhten thermischen Belastung aufgrund schlechterer Kühlung steigt der Ausstoß an Feinstaub beim Smart extrem an und liegt mehr als doppelt so hoch als bei den bisher schlechtesten Benzin-Direkteinspritzern”, heißt es in der Erläuterung. Besonders grotest, so finden die Tester: Lediglich für Benzin-Direkteinspritzer gibt es in Deutschland Grenzwerte, der Smart verpestet die Luft also ganz legal. Insgesamt 11 der seit September 2015 überprüften Benziner lagen laut ADAC-Testergebnis mit ihrem Partikelausstoß zum Teil deutlich über dem Grenzwert, der von September 2017 an gelten wird. Auch in Sachen NOx (Stickoxide) gibt der ADAC keine Entwarnung. Zwar gab es keine so dramatischen Ausreißer wie noch bei früheren Messungen, doch 16 der 26 getesteten Diesel sowie erstmals auch ein Benziner überschritten den gesetzlichen Grenzwert von 80 mg/km beim verschärften WLTC-Test deutlich. Die Hälfte der Kandidaten erhielt von den ADAC-Experten wegen ihrer hohen Stickoxid-Emissionen keinen einzigen Punkt im Schadstoffkapitel. Spitzenreiter der NOx-Umweltsünder ist der Renault Captur dCi 90, der auf dem Prüfstand nach den schärferen WLTC-Kriterien beim Kaltstart mehr als 460 mg/km herausblies: das ist mehr als das 5,5-fache des aktuell erlaubten Wertes im NEFZ-Zyklus. Grundsätzlich bewertet der ADAC sämtliche überprüften Renault-Modelle als “auffällig”, weil sie mit ihrem einfachen NOx-Speicherkat zu viel Stickstoff in die Luft pusten. Auch Fahrzeuge von Kia/Hyundai und Ford schneiden laut Club “durchgehend schlecht ab”. Laut ADAC sei letztendlich aber nicht nur das Abgasnachbehandlungssystem dafür verantwortlich, wie sauber ein Fahrzeug ist. Das zeigten 2 Beispiele: Der BMW 118d ist mit einem einfachen NOx-Speicherkat ausgestattet und überzeugte dennoch mit einem geringen NOx-Ausstoß. Anders verhalte es sich beim Peugeot 208 BlueHDi 100: Als einer von wenigen Kleinwagen besitzt der 208 ein teureres SCR-System, das mittels zusätzlicher Harnstofflösung für saubere Abgase sorgen soll. Die Reinigung funktioniere zwar im Zulassungszyklus, erläutert der ADAC – fahre man den verschärften WLTC, steige der NOx-Ausstoß aber auf über 230 mg/km. Erstmals ist auch ein Benziner unter den NOx-Sündern: Der Opel Corsa 1.0 DI überschritt im ADAC-EcoTest mit 160 mg/km sogar den Diesel-Grenzwert um das Zweifache. Der Benziner-Grenzwert von 60 mg/km wird um mehr als das 2,5-Fache überschritten. Im Gesamtranking der saubersten Autos landeten zwei der 26 getesteten Diesel unter den Top10: der Mercedes E220 d 9G-Tronic (Platz 7) sowie der BMW 118d Urban Line Steptronic (Platz 9). Vor allem die E-Klasse habe auch im Straßenbetrieb sehr wenig Stickstoff ausgestoßen, so der ADAC. Bester Benziner unter den insgesamt 45 Fahrzeugen ist der Mitsubishi Space Star 1.2 Clear Tec Top auf dem achten Platz. Das laut ADAC sauberste Auto ist der Stromer BMW i3, der sowohl beim Schadstoffausstoß als auch bei der CO2-Emission die volle Punktzahl erhielt. Für ein reines Elektroauto ist das im ADAC EcoTest 2016 keine Selbstverständlichkeit, wie das Abschneiden des ebenfalls geprüften Tesla zeigt: Der Tesla Model S P90D landete auf Platz sechs, mit Abzügen in der CO2-Wertung – also wegen seines vergleichsweise höheren Energiebedarfs. +++

+++ APPLE will bei den anstehenden Richtlinien für selbstfahrende Autos in den USA seine Meinung einbringen. Der iPhone-Konzern schrieb an die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, er investiere “massiv in die Erforschung von maschinellem Lernen und der Automatisierung” und sei “enthusiastisch angesichts des Potenzials automatisierter Systeme in vielen Bereichen inklusive des Verkehrs”. Damit liefert Apple einen weiteren Hinweis auf seine Pläne für autonome Fahrzeuge. In dem Brief, der auf der NHTSA-Website veröffentlicht wurde, spricht sich Apple unter anderem dafür aus, dass Entwickler von Roboterwagen anonymisierte Daten zu Unfällen und kritischen Situationen miteinander teilen, um den Fortschritt zu beschleunigen. Der Konzern bestätigt an keiner Stelle ausdrücklich, selbst an selbstfahrenden Autos zu arbeiten. Apple wolle mit dem Brief aber zu einer nationalen Debatte über das Thema bei tragen. Über Pläne von Apple im Autobereich wird schon seit rund zwei Jahren spekuliert. Es gilt als offenes Geheimnis in der Branche, der Stand des Projekts ist aber unklar. Zunächst wurde berichtet, Apple wolle zum Jahr 2020 mit einem eigenen Elektroauto in den Markt einsteigen. Nach jüngsten Informationen soll sich der Fokus auf die Entwicklung von Software für selbstfahrende Fahrzeuge verlagert haben, während viele Mitarbeiter das Projekt verlassen hätten. Technologie für Roboterwagen wird derzeit bei einzelnen Herstellern, mehreren Branchenzulieferern sowie bereits seit 2009 bei Google entwickelt. Mehrere Automarken kündigten selbstfahrende Autos für den regulären Straßenverkehr für 2021 an. Es wird davon ausgegangen, dass solche Fahrzeuge zunächst eher als Robotertaxis in Flotten statt als Privatwagen zum Einsatz kommen. Darauf, dass das Apple Car nicht gänzlich aus den Zukunftsplänen des Technik-Giganten verschwunden ist, deutet eine Meldung von August 2016: Da sicherte sich der iPhone-Konzern ein erstes fahrzeugbezogenes Patent gesichert, allerdings ein ziemlich mysteriöses. Es geht um eine Lenk- und Kupplungsvorrichtung, um Fahrzeuge miteinander zu verbinden. Auf der Patentschrift sind ein führendes Fahrzeug und ein folgendes Fahrzeug abgebildet. Die Kupplung soll laut Patent dafür sorgen, Strom, Kraftstoff sowie Flüssigkeiten zum Bremsen und für die Klimaanlage zwischen beiden Fahrzeugen zu verteilen. Über hydraulische Zylinder kann das vordere Fahrzeug das nachfolgende führen. Solcherart verbundene Fahrzeuge haben einen kleinen Wendekreis, wie beispielsweise Gelenkbusse. Apple entwickelte die Lenkung zusammen mit der schwedischen Firma BAE Hägglunds. Die Schweden sind auf Militärfahrzeuge spezialisiert, was erklären könnte, warum in der Patentzeichnung Kettenfahrzeuge zu sehen sind. Was Apple mit der Lenkvorrichtung vorhat, ist unklar. Jedenfalls bezieht sich das Patent auf ein Gelenkfahrzeug, das sich aus zwei Teilen zusammensetzt, die durch die Lenkvorrichtung verbunden sind. Kurz gesagt: Das Patent wirft viele Fragen auf, ist aber ein echter Beweis dafür, dass Apple an einem Fahrzeugkonzept arbeitet. Als nicht unwahrscheinlich gilt die Theorie, dass Apples geplantes Auto, Projektname “Titan”, sich mit Hilfe der Kupplung mit anderen Apple Cars zu einer Kolonnenfahrt zusammenschließen kann, bei der das erste das Steuern übernimmt. Denn auf amerikanischen Highways gibt es zum Vermeiden von Staus oft Sonderfahrstreifen für sogenannte “Carpools”. Eine Kolonne von Apple Cars könnte berechtigt sein, sich dort zu bewegen. Bereits Anfang August 2016 hat Apple indirekt den Fahrdienstleister Uber in China übernommen: Apple besitzt große Anteile an der Firma Didi Chuxing, die Uber China übernommen hat. Didi Chuxing plant das Apple-Auto in die Flotte zu integrieren, so die amerikansiche Nachrichtenseite Computerworld. +++

+++ AUDI vernetzt seine Autos in den USA künftig mit den Ampelsystemen der Metropolen und will damit ein entspannteres Fahren ermöglichen. Die amerikanische Tochter des Autobauers hat dafür mit mehreren Städten in Nordamerika Kooperationen geschlossen. Zunächst würden alle seit Juni 2016 für den US-Markt produzierten A4 und Q7 die Funktion an Bord haben, die mit ‘Audi Connect’ ausgestattet sind. Nach mehreren Tests an verschiedenen Orten geht das System erstmals in Las Vegas in den Regelbetrieb. “Erstmals tauschen unsere Autos in Echtzeit Daten mit der Verkehrsinfrastruktur aus”, sagte Audi Manager Andreas Reich. Der Fahrer könne damit sein Fahrverhalten situationsbedingt anpassen und sei vor allem im Stadtverkehr souveräner und entspannter unterwegs. Damit werde auch die Energieeffizienz erhöht. “Am Ende dieser Entwicklung sehen wir das autonome Fahren”. In der ersten Phase sollen die Autofahrer etwa über das Cockpit Informationen vorab erhalten, ob sie mit der erlaubten Geschwindigkeit die nächste grüne Ampel erreichen. Wenn nicht, wird per Countdown die Zeit bis zur nächsten Grünphase angezeigt. Pilotprojekte hätten gezeigt, dass Autofahrer mit diesen Informationen entspannter unterwegs sind. “In unseren Test ist die Zahl der Autos, die im Verkehr bis zum Stillstand abbremsen müssen, um rund 20 Prozent gesunken”, sagte Projektleiter Michael Zweck. Auch in Europa will Audi nach mehreren Pilotprojekten etwa in Berlin, Ingolstadt oder Verona die Technologie einführen. In Berlin seien in der Testphase rund 700 Ampeln im Innenstadtbereich an den Service angebunden gewesen. In Europa fehlten allerdings generell einheitliche Datenstandards, hieß es. “In Europa ist sehr unterschiedliche Verkehrstechnik im Einsatz, da sich die Infrastruktur lokal und dezentral entwickelt hat”, sagte Zweck. Audi arbeite daran, die bereitgestellten Daten zu vereinheitlichen. +++

+++ Im Jahresverlauf 2017 will BMW in der Münchner Innenstadt mit rund 40 computergesteuerten Fahrzeugen an den Start gehen, das sagte der bei BMW für autonome Autos verantwortliche Manager Klaus Büttner. Gegenverkehr erkennen, Parkplatzsuchende erfassen, Radfahrer und Fußgänger beobachten, all das soll der Computer mit Hilfe von Tausenden Testkilometern und -situationen üben. Versuche mit selbstfahrenden Autos fanden lange Zeit vor allem auf der Autobahn statt. Das autonome Fahren gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die Mobilität der Zukunft. Autobauer wie BMW oder die Konkurrenten Daimler und Audi stecken Milliarden in Forschung und Erprobung der Technik – in der Hoffnung, irgendwann eine Führungsrolle einzunehmen. Andere Fahrzeughersteller scheuen vor solchen Kooperationen zurück, weil sie fürchten, zum Zulieferer degradiert zu werden, während die Technologiekonzerne die Gewinne abschöpfen. “Jeder spricht von Uber oder Lyft”, sagte BMW-Chef Harald Krüger. “Wir setzen andere Schwerpunkte”. Der Münchner Konzern werde die Mobilitätsdienstleistungen ausweiten und habe mit seinem Flottengeschäft dabei langfristig viele Möglichkeiten. BMW will gemeinsam mit dem US-Chip-Riesen Intel und dem israelischen Kameratechnik-Spezialisten Mobileye 2021 selbstfahrende Autos auf die Straße bringen. Experten des Autobauers zufolge machen bei Fahrdienst-Anbietern derzeit die Fahrer die Hälfte der Kosten aus. BMW-Manager Tony Douglas sagt: “Wenn der Fahrer weg ist, hat man die Lizenz zum Gelddrucken”. Die Verkaufszahlen des Elektroautos BMW i3 bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, der Hybrid-Sportwagen i8 ist ohnehin kein Modell mit hohem Absatz. Jetzt baut BMW seine mit Milliardenaufwand gestartete Elektroauto-Tochter “BMW i” radikal um: Sie soll sich künftig auf autonomes Fahren konzentrieren, wie Entwicklungschef Klaus Fröhlich in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters sagte. “Wir haben einen Bereich namens Project i next, der sich mit der Befähigung zum vollautonomen Fahren beschäftigt”, sagte Fröhlich. Nach dem Start im April sei die Einheit “jetzt im Hochlauf”. Ein neues Modell aus der i-Familie solle aber erst 2021 auf den Markt kommen, sagte Fröhlich. Dann sei die Batterietechnik so weit. Der BMW i der Zukunft soll dann alles können: emissionsfrei und computergesteuert fahren und für den Besitzer eine Art digitaler Diener sein, der das mobile Leben einfacher, komfortabler und sicherer macht. Er schlägt die ideale Route je nach Wetter oder Verkehr vor, er stellt vor dem Einsteigen ins Auto die gewünschte Sitzposition oder die Lieblingsmusik ein, warnt während der Fahrt vor Gefahren oder hilft beim Shopping oder Sightseeing. BMW arbeite auch verstärkt an neuen Services wie der Weiterentwicklung des Carsharings: Beim sogenannten Ridesharing wird der Kunde gefahren – von einem Chauffeur oder künftig vom Roboterauto. “Eine Durchbruchstechnologie”, so der Münchner Entwicklungschef. Wenn das Auto beim Ridesharing voll autonom fahre, gebe es eine enorme Kostensenkung. Die BMW-Strategie dazu sei noch in Ausarbeitung. Wie bei anderen Mobilitätsangeboten rechnet Fröhlich hier mit Kooperationen zwischen Autoherstellern und Anbietern von neuen Services, vor allem in China. Bei neuen Mobilitätsangeboten sei es sehr wichtig, schnellster und größter Anbieter zu sein. Ein Kunde werde auf der Suche nach einem Parkplatz nicht fünf Apps ausprobieren, so Fröhlich. BMW sei mit ParkNow bereits ein führender Anbieter und habe exklusiven Zugriff auf Parkplätze in vielen Städten der Welt. Das Geschäft verspreche hoch profitabel zu werden, vor allem in den USA. Der Entwicklungschef sieht zudem Chancen in der Kombination von ParkNow und ChargeNow, einem Service zum Suchen und Nutzen von Stromtankstellen: “Wenn man ein elektrifiziertes Auto hat, ist man nicht an einem Parkplatz interessiert, sondern an einem Parkplatz, der wieder nachlädt”. Für den Durchbruch neuer Mobilitätsangebote setzt Fröhlich vor allem auf den größten Pkw-Markt der Welt: “China ist in der Durchsetzung solcher Technologiethemen in Summe sehr schnell”. Dort seien 2015 mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkauft worden “als in allen anderen Weltregionen zusammen”. Auf Platz zwei folgten in dieser Hinsicht die USA. In Deutschland indes ist die Nachfrage nach E-Autos noch gering – da machen auch i3 und i8 keine Ausnahme. +++

+++ Der Umschwung zur ELEKTRO mobilität wird nach Einschätzung des Autozulieferers ZF Friedrichshafen zu einem deutlichen Schwund von Arbeitsplätzen in der Autoindustrie führen. Allein an der dann nicht mehr benötigten Getriebeproduktion bei ZF hingen weltweit einschließlich Zulieferern grob geschätzt mehr als 100.000 Stellen, sagte ZF-Chef Stefan Sommer. Neue Aufgaben in der Produktion von Elektromotoren könnten das nicht annähernd ersetzen. “Wir sehen das aber nicht als Bedrohung an, weil der Weg dahin noch ein langer ist”. Die Autobauer treiben die Entwicklung von Elektroautos nach langem Zögern voran. Bisher sind Stromer wegen geringer Reichweite und hoher Preise unattraktiv. Aber ein erwarteter Qualitätssprung bei Batterien soll diese Nachteile bald abstellen. Zudem zwingen schärfere Klimaschutzregeln in Europa und im smoggeplagten, weltweit größten Automarkt China die Industrie zur Umstellung. Doch da die technisch simpleren Elektroautos mit weniger Beschäftigten gebaut werden können, wächst die Angst vor Arbeitsplatzverlust. Nach Plänen von Volkswagen und Daimler werden in zehn Jahren bis zu 25 Prozent des Absatzes mit Elektroautos gemacht. Zum Teil ist das der Grund für den geplanten Abbau von bis zu 30.000 Stellen weltweit bei der Marke Volkswagen. Ganz verschwinden werden Benzin- oder Dieselmotoren aber erst später – wann, ist noch nicht absehbar. Der Getriebebauer ZF investiert deshalb Sommer zufolge auch weiter in effiziente Verbrennungstechnik. Den Jobschwund abfedern soll die Demografie: Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren in Rente gehen, werden immer weniger durch junge Arbeitnehmer ersetzt. Für den Stiftungskonzern vom Bodensee bedeutet der Elektroantrieb auch Wachstumschancen – nicht nur bei Pkw und Lkw, sondern auch bei Stadtbussen sei der emissionsfreie Batteriebetrieb auf dem Vormarsch. China sei derzeit der größte Markt dafür, da die Städte gegen die hohe Luftverschmutzung kämpfen. Auch in Europa sei ein Durchbruch bis Anfang des kommenden Jahrzehnts zu erwarten, sagte Sommer. “Es herrscht immenser Druck, dass Europa folgt – vermutlich werden wir im nächsten Jahr erste elektrische Stadtbusse in Deutschland sehen”. +++

+++ Wachstum gibt es fast nur noch bei den SUV: Auch im November legte die Crossover-Klasse bei den NEUZULASSUNGEN wieder kräftig zu. Der Boom bei SUV und Geländewagen hält an. Auch im November zählten die beiden Klassen zu den Wachstums-Segmenten. Allein die SUV-Neuzulassungen legten laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gegenüber dem Vorjahresmonat um 23 Prozent auf 37.700 Fahrzeuge zu. Gemeinsam mit dem technisch verwandten Segment der Geländewagen kamen sie auf einen Marktanteil von 22,6 Prozent. Die Kompaktklasse liegt mit 24,2 Prozent mittlerweile nur noch knapp vorn. Die Position des Bestsellers unter den Crossover-Modellen ist hart umkämpft. Lag im Oktober noch der Ford Kuga an der Spitze des SUV-Segments, eroberte im November der frisch renovierte Opel Mokka X mit 2.746 Neuzulassungen den Thron. Bei den Geländewagen hielt sich der VW Tiguan mit 5.975 Neuzulassungen oben. Die übrigen Pkw-Segmente pendeln zwis chen leichten Neuzulassungs-Rückgängen und geringen Zuwächsen. Einen Wechsel an der Spitze der Bestsellerliste gab es lediglich bei den Kleinstwagen, wo der Volkswagen Up mit 3.388 Neuzulassungen den Vormonatsprimus Smart Fortwo verdrängte. In allen anderen Klassen herrscht Konstanz, die Spitzenreiter heißen Volkswagen Polo (Kleinwagen), Volkswagen Golf (Kompaktklasse), Volkswagen Passat (Mittelklasse), Mercedes E-Klasse (Obere Mittelklasse), Mercedes S-Klasse (Oberklasse), Porsche 911 (Sportwagen), Mercedes B-Klasse (Mini-Vans), Volkswagen Touran (Großraum-Vans), Volkswagen T6 (Utilities) und Fiat Ducato (Wohnmobile). +++

+++ OPEL Insignia Nummer zwei steht auf einer ganz neuen Plattform. Und die soll in der Spitze das Gewicht um bis zu 175 Kilogramm senken, der Insignia wäre in diesem Bereich endlich wieder konkurrenzfähig. Das ist ziemlich erstaunlich, weil der Opel gleichzeitig gewachsen ist. Die Außenlänge haben die Entwickler um 5,5 Zentimeter auf 4,90 Meter verlängert, den Radstand um 9,2 Zentimeter auf 2,83 Meter gestreckt. Auch die Spur ist um 1,1 Zentimeter gewachsen. Gleichzeitig fällt der neue Insignia fast 3 Zentimeter flacher aus als bisher. Die Dachlinie erscheint coupéhaft: das passt zum neuen Opel Gesicht mit tieferem Grill, das erstmals die Formensprache der Studie Monza aufnimmt und dem Insignia eine Menge Charakter ins Blech bügelt. Premiere ist auf dem Genfer Autosalon 2017 (9. bis 19. März). Der Kombi wird wieder Sports Tourer genannt. Sein Kofferraum fasst künftig 600 Liter. Opel verleiht der Fließhecklimousine den Namenszusatz Grand Sport, ihr Kofferraumvolumen beträgt 490 bis 1.450 Liter. Der Kombi wird wieder Sports Tourer genannt (auch ein Country Tourer ist wieder denkbar) und könnte mit seinem schrägen Heck fast als Shooting Brake durchgehen. Hier verspricht Opel, dass der Laderaum kräftig wächst – und die unpraktisch dicke Ladekante des aktuellen Modells Geschichte sein soll. Aber: Er kommt erst kurz nach seiner Premiere im März 2017 auf den Markt. Die erste Generation des Insignia hatte mit einer Menge Probleme zu kämpfen. Das Pummelchen ist schlicht zu schwer, die Raumausnutzung ist bescheiden und die Bedienung ließ zu wünschen übrig. Selbst bei Opel geben sie das unumwunden zu. Aber jetzt soll Schluss mit den alten Schwächen sein: Schon beim Einsteigen fällt auf, dass Opel die kutschbockartige Sitzposition spürbar verbessert hat. Der Fahrer sitzt künftig 3 Zentimeter tiefer, wie gehabt auf richtig guten, optional AGR-zertifizierten Sitzen, die massieren sowie beheizt oder belüftet werden können. Das Platzangebot hingegen ist nicht so viel größer geworden, wie wir angesichts der Außendimensionen des Insignia erwartet hätten, dafür stimmt aber der Komfort auch im Fond, wo sich ebenfalls die äußeren Sitze beheizen lassen. Auf der Langstrecke wird der Insignia mithalten können. Weiche Kunststoffe und pingelige Verarbeitung sollen an die Premiumkollegen herankommen, das Cockpit ist dem Fahrer zugewandt und erinnert mit seinem großen Display an den Astra. +++

+++ Im Abgas-Skandal kommt auf Volkswagen eine weitere Strafzahlung in SUDKOREA zu. Die Wettbewerbshüter kündigten in Seoul an, dem Autobauer eine Buße von umgerechnet rund 30 Millionen Euro wegen falscher Werbeversprechen zum Schadstoffausstoß aufzubrummen. Es ist die bislang höchste Strafe in einem solchen Fall in dem Land. Zudem werde die Staatsanwaltschaft aufgefordert, Ermittlungen gegen die südkoreanische Volkswagen-Tochter sowie fünf ehemalige und derzeitige Manager des Unternehmens einzuleiten. Volkswagen habe seine Autos fälschlicherweise als umweltfreundliche Fahrzeuge angepriesen, die die Abgasnormen erfüllen. Tatsächlich seien sie aber mit einer Abschaltvorrichtung ausgerüstet gewesen, um auf dem Prüfstand eine Einhaltung der Vorgaben vorzutäuschen. Südkorea hatte Volkswagen bereits im Sommer zu einer Strafe von umgerechnet rund 14 Millionen Euro verdonnert wegen falscher Angaben zu Emiss ionen und Lärmbelastung. Zudem wurde ein Verkaufsstopp für fast alle Volkswagen-Modelle in dem Land verhängt. Tricksereien rund um den Verbrauch und die Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen haben Europas größten Autobauer in eine schwere Krise gestürzt, es drohen milliardenschwere Straf- und Vergleichszahlungen – vor allem in den USA. +++

+++ Ein Silberstreif am Wolfsburger Horizont: Zum Winteranfang am 21. Dezember tritt nur ein Teil des Hauptwerks VOLKSWAGEN die Fest-Ferien an. Für 2 gefragte Pkw-Typen wird 2 Tage länger gearbeitet. Und bei diesen Kompakten geht es 2017 früher wieder los. Kurz vor Weihnachten beschert dem Autohersteller Volkswagen die anhaltend starke Nachfrage bei seinen Kompaktmodellen Tiguan und Touran ein Luxusproblem: Viele Beschäftigte am Standort Wolfsburg müssen sich auf vergleichsweise kurze Ferien zum Fest und Jahreswechsel einstellen. Volkswagen Markenvorstand Herbert Diess und Betriebsratschef Bernd Osterloh wollen dann möglichst viele der stark gefragten Fahrzeuge vom Band laufen lassen, um die hohen Lieferzeiten zu reduzieren. “Im Stammwerk von Volkswagen in Wolfsburg wird die Produktion ab Mittwoch, 21. Dezember 2016, ruhen”, erklärte ein VW-Sprecher. “Ausnahme ist die Fertigung der Modelle Tiguan und Touran, die aufgrund der hohen Nachfrage bis Freitag, 23. Dezember, produziert werden”. In der letzten Kalenderwoche dieses Jahres wird die Fertigung vollständig ruhen. Diese produktionsfreien Tage rund um Weihnachten und Silvester sind allerdings auch am Standort Wolfsburg für Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen vorgesehen. “Im neuen Jahr, gleich zu Beginn der ersten Kalenderwoche am Montag, 2. Januar 2017, startet das Stammwerk Wolfsburg wieder mit der Produktion von Tiguan und Touran”, teilte Volkswagen mit. “Die weiteren Produktionsbereiche beginnen in der zweiten Woche ab Montag, 9. Januar, mit der Fertigung”. Für Volkswagen, wo perspektivisch im Rahmen des jüngst zwischen Topmanagement und Arbeitnehmervertretung vereinbarten Zukunftspakts weltweit bis zu 30.000 Stellen entfallen werden, ist der Run auf Tiguan und Touran ein wichtiger Lichtblick in schwierigen Zeiten der umfassendsten Transformation in der Geschichte des norddeutschen Unternehmens. Im Vorjahr, wenige Wochen nach Bekanntwerden des Abgasskandals, hatte Volkswagen im Stammwerk Wolfsburg die Produktion bereits ab Donnerstag, 17. Dezember 2015, ruhen lassen. Eine kleine Ausnahme hatte es vor allem wegen der damals laufenden Vorbereitungen für die neue Produktgeneration des Tiguan gegeben: Hier wurde bis einschließlich Freitag, 18. Dezember, 2015 gearbeitet. Die Markteinführung des neuen Tiguan erfolgte im April 2016. In der Weihnachtswoche 2015 war die Produktion dann vollständig eingestellt worden; “notwendige Umbau-und Instandhaltungsmaßnahmen”, so Volkswagen, wurden durchgeführt. Am Montag, 4. Januar 2016, war in Wolfsburg die Montage des Tiguan wieder angefahren worden; die weiteren Produktionsbereiche in Wolfsburg starteten am Montag, 11. Januar 2016. Mit Blick auf den Ausklang des laufenden Jahres an weiteren deutschen Standorten der Marke Volkswagen lässt das Unternehmen jetzt wissen, dass “etwa in Emden die Produktion ab Montag, 19. Dezember 2016, heruntergefahren und ab Mittwoch, 4. Januar 2017 wiederaufgenommen wird”. Die merklich abgeflaute Nachfrage bei der in Nordsee-Nähe produzierten Baureihe Passat gestattet mithin eine zweieinhalbwöchige Fertigungspause. Schon im Dezember 2015 waren für die Fabrik in Ostfriesland im Vergleich zu anderen Volkswagen Werken zwei weitere Tage Produktionsruhe beschlossen worden. “In Zwickau ist geplant, die Produktion ab Freitag, 23. Dezember 2016, runterzufahren und ab Donnerstag, 5. Januar 2017, wieder zu starten”, so der Volkswagen Sprecher. Für den sächsischen Standort, an dem etwa der Golf Variant entsteht, sind ebenfalls an den freien Tagen über den Jahreswechsel Instandhaltungs-, Wartungs- und Umbaumaßnahmen geplant. +++

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